Geschichte

Die ersten Filmvorführungen in Bad Pyrmont fanden ab 1918 im Saal des Lippischen Hofes statt. Ab den 20er Jahren gab es auch saisonale Vorführungen im Kur-Theater und später im Konzerthaus. Als erstes ortsfestes Kino eröffnete am Dienstag, den 18.08.1930 die SCHAUBURG in der Brunnenstr. 37 (Lippischer Hof).
Zur Premiere wurde das heiteren Lustspiel "Meine Schwester und ich" aufgeführt. Nur vier Monate später, am Dienstag, den 01.01.1931 eröffnete Gustav Stümke im umgebauten Saal seiner Gaststätte "Zur Krone" die KRONEN-LICHTSPIELE. Wurde der Saal bisher für Parteiversammlungen, Vorträge oder Tanzveranstaltungen (etwa zur Ausrichtung des Tanztunieres "Goldene Nadel von Bad Pyrmont") genutz, gab es nun ausschließlich Tonfilmaufführungen. Zum Kinosaal gelangte man damals noch über den Eingang in der Brunnenstraße. Erst als das ganze Haus umgebaut wurde und in die unteren Stockwerke nach dem Aus für die Gaststätte "Zur Krone" Ladengeschäfte eingebaut wurden, verlegte man den Kinoeingang in die Altenaustraße.

Zur feierlichen Eröffnung am 01.01.1931, als zweites ortsfestes Kino hob sich der Vorhang in den KRONEN-LICHTSPIELEN um 16.00 Uhr erstmals für das UFA-Lustspiel "Die drei von der Tankstelle" mit Lilian Harvey, Heinz Rühmann und Willy Fritsch. Ein für die damalige Zeit mit ihrer hohen Arbeitslosigkeit typischer Unterhaltungsfilm, der zum geschäftlich erfolgreichsten UFA-Film der frühen 30er Jahre avancierte.

Noch heute bekannt sind die Lieder aus dem Film, etwa "Ein Freund, ein guter Freund" oder "Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen". Die SCHAUBURG trotzte dem neuen Mitbewerber und führte zeitgleich "Der blaue Engel" auf, der Film, der Marlene Dietrich berühmt machte und den Grundstein zu Ihrer Hollywoodkarriere legte. Später kamen in den Ortsteilen noch die STERN-LICHTSPIELE und die LÜGDER-LICHTSPIELE hinzu. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab im KUR-THEATER abwechselnd Bühnen- und Kinovorstellungen, bevor es nur noch für Kinovorführungen genutzt wurde.

1951 wurden die KRONEN-LICHTSPIELE vom bekannten Kinoarchitekten Alfred Goetsch umgebaut. Alfred Goetsch war damals in der Deutschland einer der bedeutensten Spezialisten für Film- u. Theaterbauten. Das erste Kinosterben am Ende der 50er Jahre überlebten nur die KUR-LICHTSPIELE und die KRONEN-LICHTSPIELE. Bestimmte in den 50er Jahren neben Lustspielen, Dramen und amerikanischen Abneteuerfilmen mit Douglas Fairbanks jr. der deutsche Heimatfilm das Kinoprogramm mit Titeln wie "Grün ist die Heide", änderte sich das erst in den 60er Jahren etwa mit der EDGAR WALLACE-Welle. Krimis waren auf einmal der Renner. In den 70er Jahren gab es ein buntes Programm, welches immer mehr gegen das sich weiter verbreitende Fernsehen ankämpfen mußte. Klamauk wie die LOUIS-DE-FUNES, die BUD-SPENCER oder KÄFER-Filme wechselte sich ab mit den Klosterschülerinnen- oder Seitensprung-Reports. Es gab nur noch wenige große Filmereignisse, wie etwa "Der Pate" oder "Der weiße Hai". Immer öfter zeigten auch die KRONEN-LICHTSPIELE "harte Sexfilme" der "Love-in"- oder "Tam-Tam"-Reihe. In den 80er Jahren wurde der Kinobetrieb in den KUR-LICHTSPIELEN eingestellt, als der damalige Betreiber sich aus Altersgründen aus dem Filmgeschäft zurückzog. Familie Ruhs aus Rinteln übernahm die KRONEN-LICHTSPIELE als einzig verbliebenes Kino in Bad Pyrmont und sorgte mit besonderen Filmen und behutsamen Renovierungen dafür, daß Bad Pyrmont weiterhin ein Kino hat.

Seit dem 01.12.2003 betreibt die Vereinigte Kino Betriebe GmbH die KRONEN-LICHTSPIELE mit einem ausgesuchten Filmmix von anspruchsvollen, qualitativ hochwertigen Filmen. Neu ist, daß es nicht mehr nur einen oder zwei Filme pro Woche gibt, sondern in manchen Wochen bis zu sieben verschiedene Filme angeboten werden!

Behutsam wurde in den letzen Jahren in die Zukunft investiert, immer darauf achtend, das der Charme des klassischen Filmpalastes erhalten bleibt: Neuer Kassenbereich (20014), eine neue Heizungsanlage (2011), Digitale Projektion (2013), Ticketsystem (2014), Französische Hochpolstersessel (2015).

Zukünftig möchte die Kinomannschaft noch enger mit der Bad Pyrmonter Stadtverwaltung, der Kurverwaltung, den Vereinen, Schulen und Geschäften zusammenarbeiten. Gemeinsame Aktionen sollen das attraktive Filmangebot noch unterstützen. Warum nicht einmal eine Weinprobe mit anschließendem Film im Kino oder eine Matinee-Vorstellung mit einem Kino-Brunch oder oder oder...

Freitag, 19.04.2024
Freitag

19

April

18:00: Bad Pyrmont 1924

Filmplakat Bad Pyrmont 1924
mit LIVE-Musik: Mathias Weibrich – Klavier Hauke Renken -Vibraphon - Jörg Schade wird an diesem Abend die spannende Geschichte dieses Fundes und der langen Restaurationsreise erzählen.
Begleitend zur Ausstellng Die 1920er Jahre in Bad Pyrmont – zwischen Inflation und Moderne! In Bad Pyrmont wurden beim Aufräumen zwei eingestaubte Filmrollen inklusiver alter Dokumente gefunden. Es stellte sich die Frage „Was sind das für Filme? Kann man mit diesen überhaupt noch etwas anstellen?“ Die eingestaubten Dokumente der Film-Prüfstelle Berlin ließen schnell erkennen, dass die beiden...

20:00: Bad Pyrmont 1924

Filmplakat Bad Pyrmont 1924
mit LIVE-Musik: Mathias Weibrich – Klavier Hauke Renken -Vibraphon - Jörg Schade wird an diesem Abend die spannende Geschichte dieses Fundes und der langen Restaurationsreise erzählen.
Begleitend zur Ausstellng Die 1920er Jahre in Bad Pyrmont – zwischen Inflation und Moderne! In Bad Pyrmont wurden beim Aufräumen zwei eingestaubte Filmrollen inklusiver alter Dokumente gefunden. Es stellte sich die Frage „Was sind das für Filme? Kann man mit diesen überhaupt noch etwas anstellen?“ Die eingestaubten Dokumente der Film-Prüfstelle Berlin ließen schnell erkennen, dass die beiden...